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Tresterkonfekt

 
Wer Obst mit der Fruchtsaftzentrifuge entsaftet, behält den sogenannten Trester übrig. Dieser enthält noch sehr viele gesunde Inhaltsstoffe und Vitamine, sodass es einfach zu schade ist, ihn anschließend im Müll zu entsorgen.
Ich verarbeite den Trester deshalb immer zu "Konfekt". Das ist zwar etwas aufwändig, aber die Mühe lohnt sich, denn Tresterkonfekt schmeckt außerordentlich gut und gibt es nirgends zu kaufen.
Zutaten:
Zum Herstellen der Konfektmasse   Trester von Quitten, Äpfeln, Birnen oder Mischungen selbiger. Auch Möhrentrester eignet sich zum Einmischen.
    Gelierzucker 1:3 (je nach gewünschter Süße des Konfekts kann auch Gelierzucker 1:2 oder 1:1 verwendet werden)
    brauner Rohrzucker
     
Zum Veredeln   verschiedene Schokoladen oder Kouvertüren
    Haselnusskrokant, bunte Streusel, Hagelzucker, Zimt
    Meersalz
    Oblaten
    gemahlener Kaffee
    Minze (in Streifen geschnitten oder gehackt)
Zubereitung:
der Konfektmasse: Die Mengenverhältnisse richten sich nach dem gewünschten Effekt, d.h., wer es gern sehr süß mag, muss eben entsprechend mehr Zucker nehmen. Gelierzucker ist nicht zwingend notwendig, macht sich aus meiner Erfahrung her aber recht gut, um die Konfektmasse bis zur völligen Durchtrocknung weiter zu verarbeiten. Wer keinen Gelierzucker verwenden will, sollte den Rohrzuckeranteil erhöhen.
  1. Die frische Trestermasse in einem großen Topf mit dem Zucker und dem Gelierzucker durchmischen und etwas saften lassen.
  2. Masse unter häufigem Umrühren wie beim Kochen von Marmelade erhitzen (Achtung: neigt zum Anbrennen. Wer die Gefahr des Anbrennens umgehen möchte, kann die Masse auch im Backofen auf einem tiefen Backblech garen, sollte aber dennoch ab und zu alles durchrühren)
  3. Wenn die Masse nach dem Kochen sehr saftig sein sollte, empfiehlt es sich vor der Weiterverarbeitung, den überschüssigen Saft durch ein Sieb oder ein Küchentuch abtropfen zu lassen.
  4. Backbleche mit Backpapier oder Silikonmatten auslegen und die Fruchtmasse darauf gleichmäßig verteilen. Die Dicke der Schicht richtet sich danach, wie dick das spätere Konfekt gewünscht wird und wieviel Geduld man für den Trocknungsprozess aufzuwenden bereit ist. Es ist mit einem Schwund von mindestens 50% zu rechnen. Ich trage die Schicht meist 1,5 - 2 cm auf.
  5. Die Masse jetzt im Backofen bei Umluft trocknen. Anfangs ca. 30 min. 80-100 Grad, später bei 50 Grad.
  6. Sobald die Oberfläche so getrocknet ist, dass sich eine lederartige Schicht zu bilden beginnt, sollte die Masse gewendet werden. Das geht am besten mit Hilfe von weiterem Backpapier und einem weiteren Backblech.
  7. Die gewendete Masse weiter im Ofen trocknen, bis auch diese Oberfläche zu trocknen beginnt.
  8. Das Wenden des öfteren wiederholen.
  9. Wenn die Masse von beiden Seiten so getrocknet ist, dass man die ganze Schicht anheben kann, ohne dass sie zerreist, wird einige Tage (je nach Dicke müsste aber eine Woche reichen) an der Luft, am besten auf einem Rost, weiter getrocknet.
  10. Mit einem geeigneten Messer oder einer Küchenschere die Platten zuerst in Streifen, dann in Würfel oder Rhomben schneiden und noch mindestens einen weiteren Tag trocknen lassen. Dann kann die Veredlung beginnen.
     
die Veredlungsmöglichkeiten
  1. Die Stücke schmecken auch unveredelt sehr gut
  2. Nach Arbeitsschritt 6 der Grundzubereitung mit einer Kuchenrolle kleingehackte Mandeln / Nüsse / Haselnusskrokant /Hagelzucker in die Masse eindrücken
  3. die Stücke auf Alufolie oder Silikon legen und mit im Wasserbad geschmolzener Schokolade / Kouvertüre (auch weißer) mit einem Löffel übergießen bzw. die Stücke in die Schokolade tauchen und dann auf der Folie ablegen.
  4. Die Schokoladenmasse kann variiert werden mit: Zitronenschale / Vanillinzucker / Zitronen- oder Orangenzucker / gemahlenem Kaffee / gehackter Minze o.Ä.
  5. die noch weiche Masse bestreuen mit Sesam / Haselnusskrokant / Hagelzucker / bunte Streusel / Kokosraspel / Meersalz (ist der besondere Clou) oder dünne Fäden anders farbiger Schokoladenfäden darüber laufen lassen.
  6. Variation: das Konfektstück mit Schokomasse auf Oblaten kleben und dann entsprechend Punkt 3 und 5 verarbeiten. (In dieser Variante wäre auch eine Kombination mit Marzipan möglich)
  7. Neue Arten entstehen durch kreative Kombination der verschiedenen Möglichkeiten.
  8. Die Konfektstücke in einer Büchse oder einem verschlossenen Glas trocken (und das Schokoladenkonfekt auch kühl) aufbewahren. Das Schokoladenkonfekt schmeckt besonders gut, wenn es vor dem Servieren 1-2 Stunden im Kühlschrank aufbewahrt wurde.
     
Ausdrückliche Warnung:
    Das Verzehren von Tresterkonfekt birgt ein sehr hohes Suchtpotential in sich! Man muss schon sehr charakterfest sein, um aufhören und Mitmenschen etwas abgeben zu können.