SVK-URLAUB
 
 

Mit SVK-Urlaub bezeichnete der Volksmund freie Tage, die sich Werktätige durch eine Krankschreibung verschafften, ohne wirklich krank zu sein. Das wurde ab und an von solchen Personen genutzt, die keine rechte Lust zum regelmäßigen Arbeiten hatten oder die aufgrund einer durchzechten Nacht nicht pünktlich aus dem Bett finden konnten. Schlecht nachprüfbare Krankheitssymptome ließen sich immer finden. Besonders beliebt waren Migräne, Magen- und Darmgrippe, Sehnenscheiden- entzündungen und Ähnliches. Sicherlich haben die meisten Ärzte die Simulanten auch durchschaut und dennoch, aus welchen Gründen auch immer, häufig den Krankenschein ausgestellt. War der Onkel Doktor nicht willig, so hat sich der „Patient“ beim nächsten Mal an einen anderen Arzt gewandt, der ihn bisher noch nicht als urlaubsbedürftig kennengelernt hatte.

Für die Kolleginnen und Kollegen des Simulanten war es klar: „Der hat seinen SVK-Urlaub genommen“. Sie taten entweder sehr empört über so viel Unverfrorenheit oder sie beneideten diese Fähigkeit, die ihnen selbst leider nicht gegeben war. Oder sie taten auch beides zusammen.