Twee Pirower*

De Englänner het een Sparr‘n
De Franzos mokt sik to‘n Narr‘n
De Berliner het een grot Mul
De Pirower, de is mulful.

Ens föhrt de Vullbur Krischan Schmok
Mit sienen Nower Hanner Klok
Noh d‘ Stadt. Se harn de Hän‘n sik drückt,
Harn beten an de Mützen rückt
Un wären stegen in de Kalesch.

As se nu kemen ran noh Bresch,
Wo een Slag Weiten wär to sehn,
Säd Schmok
To Klok:
„De Weiten, de steiht schön!“

Bur Klok kikt sik den Weiten an,
Un Schmok, de tippt de Perd bet an,
Un beid, de föhrn so sachten fort,
Doch keener seggt een Wort.

Singt wo een Lerch sik in de Höcht,
Kikt jedwer noh un jedwer söcht,
Un beid, de föhrn so sachten fort,
Doch keener seggt een Wort.

Löppt mol een Hosen öwern Weg,
So kikens noh, bet he is weg.
Un beid, de föhrn so sachten fort,
un keener seggt een Wort.

Doch as se kom‘n noh Perl‘berg ran,
Wo‘n schönen Weitenslag füng an,
Seggt Klok to Schmok:
„De ok! “

* Pirow und Breesch sind Dörfer in der Nähe von Perleberg

Und hier die Übersetzung:

Zwei Pirower

Der Engländer hat einen Spleen,
Der Franzose macht sich zum Narren,
Der Berliner hat ein großes Maul,
Der Pirower ist maulfaul.

Einst fuhr der Vollbauer Krischan Schmok
Mit seinem Nachbarn Hanner Klok
In die Stadt. Sie hatten sich die Hände gedrückt,
hatten an ihren Mützen gerückt
Und waren in ihre Kutsche gestiegen.

Als sie sich dem Dorf Bresch näherten,
Wo ein Weizenschlag zu sehen war,
Sagt Schmok
Zu Klok
„Der Weizen, der steht schön!“

Bauer Klok sieht sich den Weizen an,
Und Schmok, der treibt die Pferde an,
Und beide fahren langsam fort,
Doch keiner sagt ein Wort.

Steigt wo eine Lerche in die Höhe,
Schaun sie ihr nach und suchen sie,
Und beide fahren langsam fort,
Doch keiner sagt ein Wort.

Läuft ihnen mal ein Hase übern Weg,
Schauen sie nach, bis er weg ist.
Und beide fahren langsam fort,
Und keiner sagt ein Wort.

Als sie aber Perleberg erreichten,
Wo auch ein schöner Weizenschlag zu sehen war, Sagt Klok
Zu Schmok:
„Der auch!“