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  3. Sitten und Bräuche  
  f. Pfingsten  

Zu Pfingsten gab es den schönen Brauch, die Häuser und Stallungen mit „Maien“ zu schmücken. Mit dieser Tatsache beschäftigte sich 1747 schon Friedrich II. Das unkontrollierte Schneiden von Birkbusch führte zu dem Edikt „Wegen Abschaffung der schändlichen Gewohnheit des Maiensetzens gegen den 1.Mai und gegen Pfingsten, sowohl vor den Thüren, als in den Kirchen und Häusern.“ *

Noch 1859 war der Maibuschverkauf nur mit Genehmigung erlaubt und das Birkbuschschneiden verboten. (Entnommen aus „Prignitzer Heimat“) *

Die Bauernburschen und Knechte zogen am Abend vor Pfingsten gemeinsam in den Wald, um Birken zu schlagen. In der Nacht ging es dann von Hof zu Hof, von Haus zu Haus, um die Türen mit Maien zu schmücken. Dafür gab es dann natürlich eine Belohnung. Ein paar Groschen und ‘n Schluck fielen dabei immer ab. Das eingenommene Geld wurde am Pfingstmorgen im Krug wieder umgetauscht in „Pingstwoater“. (Bier und Schnaps)

Hatte sich in der Nacht einer als geizig erwiesen, fand der mit Sicherheit an seiner Tür an Stelle des Birkengrüns einen alten Besen oder einen Strohwisch vor.

Die später abgetrockneten Birkenzweige wurden selten weggeworfen. Sie wurden meist zu Reisigbesen verarbeitet und erfüllten so ein zweites Mal einen guten Zweck.

Der 2. Pfingsttag gehörte immer dem Schützenfest in Perleberg. Wir Kinder interessierten uns dabei weniger für die Schützen, als vielmehr für den Rummel und das lustige Jahrmarkttreiben. Das war für uns das Wichtigere. Und wenn uns dabei das Geld nicht immer so knapp gewesen wäre, hätten wir uns noch köstlicher amüsieren können.

* Leider ohne exakte Quellenangabe