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  2. Erinnerungen an die Kindheit und Jugend auf dem Bauernhof  
  m. Heuernte  

Bei der Heuernte gab es auch für uns Kinder immer eine ausreichende Beschäftigung.
Das geschnittene Gras musste mit einer Harke zum Trocknen ausgebreitet und in den nächsten Tagen mehrmals gewendet werden. War es dann nach Tagen richtig trocken, zog man es mit der Harke „to Heuhoopen“ (zu Heuhaufen) zusammen. Bei großen Flächen machte man das mit der von Pferden gezogenen Hungerharke, einer etwa zwei Meter breiten mechanischen Harke. Das Heu, nun zu Haufen zusammengezogen, konnte jetzt auf Wagen geladen und nach Hause gefahren werden. Hier musste es mit einer „Heufork“ (= dreizinkige Heugabel) vom Wagen durch die Dachluke auf den Heuboden befördert werden. Unsere Aufgabe war es, das Heu festzutreten. Damit das nicht zu langweilig wurde, hatte man uns einen Reim beigebracht, der von allen mitgesungen wurde: „Hans hät Hosen an un de sünd bunt, Gret de hät‘n Lock in Ors, und dät is rund.“ (Hans hat Hosen an und die sind bunt, Gret die hat ein Loch im Arsch, und das ist rund)
Was aber Hansens bunte Hosen und das Loch in Gretens Allerwertesten damit zu tun hatten, dass das Heu festzutreten war, habe ich bis heute nicht ergründen können. Es war halt so Sitte.