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  1. Der Geburtsort Rosenhagen in der Westprignitz  
  e. Der Nachtwächter  

Der Nachtwächter im Dorf war eine sehr wichtige Person. Ausgerüstet mit einer „Füerwehrtrööt“ (Feuerwehrtute) und einer Stechuhr, ging er Nacht für Nacht die Dorfstraße auf und ab. Er hatte darauf zu achten, dass nirgends Feuer ausbrach und nicht eingebrochen wurde. Beides kam zum Glück recht selten vor. Aber Ordnung muss nun mal sein. Deswegen war er auch mit der Stechuhr ausgerüstet. Jeweils an den Dorfenden war an einem Haus ein Kästchen angebracht, worin sich eine Art Dorn befand. Hiermit musste er die „Zeit stechen“. In der Uhr befand sich ein Zeit- oder Zifferblatt. An Stelle der sonst üblichen Zeiger, drehte sich dieses Blatt. Durch das „Stechen“ konnte dann exakt die Zeit abgelesen werden, die der Wächter von einem bis zum anderen Dorfende gebraucht hatte.

Der Bürgermeister legte täglich ein neues Blatt ein und kontrollierte so den Nachtwächter. Brach trotz aller Vorsichtsmaßnahmen dennoch ein Feuer aus, musste er mit seiner Tute die Feuerwehr des Dorfes alarmieren.